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An anthology of German literature Part 3

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O weh, du fremdes Schreckensland, wie hab' ich dich als hart erkannt! 25 Ach, wie so schwer ertrag' ich dich, das sage ich dir sicherlich!

Nur Muh' und Not wird dem gegeben, der nicht kann in der Heimat leben.

Ich hab's erfahren ja an mir, nichts Liebes fand ich je an dir.

Ich fand an dir kein ander Gut als Jammer und betrubten Mut, Ein tief verwundet, wehes Herz und mannigfaches Leid und Schmerz! 30 Doch kommt uns einmal in den Sinn, da.s.s uns verlangt zur Heimat hin, Und hat sich unser Herz gewandt voll Sehnsucht nach dem Vaterland, Dann fahren wir, wie jene Mannen, auf andrer Stra.s.se gleich von dannen, Auf dem Weg, welcher fuhrt allein in unser Vaterland hinein.

+VIII. THE LAY OF LUDWIG+

A riming (a.s.sonating) song in the dialect of the Rhenish Franks, composed in glorification of a victory won by Ludwig III over the Normans at Saucourt (between Abbeville and Eu). The battle was fought Aug. 3, 881, and the song must have originated soon afterwards; for it speaks of the king as living, and he died in 882. The translation is a literal line-for-line version, the rimes and a.s.sonances being disregarded.

Einen Konig weiss ich, er heisst Herr Ludwig, Er dient Gott gerne; ich weiss, er lohnt es ihm.

Als Kind ward er vaterlos; dafur ward ihm bald Ersatz: Der Herr berief ihn, sein Erzieher ward er.

Er gab ihm Tuchtigkeit, herrliche Degenschaft, 5 Den Thron hier in Franken; so brauch' er ihn lange!

Das teilte er dann sofort mit Karlmann, Seinem Bruder, die Fulle der Wonnen.

Als das alles geendet ward, wollte Gott ihn prufen, Ob er Muhsal so jung dulden konnte. 10 Er liess heidnische Manner uber See kommen, Das Volk der Franken ihrer Sunden zu mahnen.

Einige wurden bald verloren, einige erkoren.

Zuchtigung duldete, wer fruher misgelebet.

Wer dann ein Dieb war, und von dannen sich rettete, 15 Nahm seine Fasten; danach ward er ein guter Mann.

Mancher war Lugner, mancher Raubmorder, Mancher voll Zuchtlosigkeit, und er befreite sich davon.

Der Konig war entfernt, das Reich ganz zerruttet, Christus war erzurnt: leider, des entgalt es.[1] 20 Doch Gott erbarmte sich dessen, er wusste all die Not.

Er hiess Ludwig sofort dahin reiten: "Ludwig, mein Konig, hilf meinen Leuten!

Die Normannen haben sie hart bedrangt."

Da sprach Ludwig: "Herr, so tue ich, 25 Wenn mich der Tod nicht hindert, alles, was du gebietest."

Da nahm er Gottes Urlaub, er hob die Kriegsfahne auf, Er ritt dahin in Frankreich gegen die Normannen.

Gott sagten Dank, die seiner harrten, Sie sagten alle: "Mein Herr, wie lange harren wir dein!" 30 Da sprach laut Ludwig der gute: "Trostet euch, Gesellen, meine Notgefahrten, Her sandte mich Gott und mir selber gebot, Ob es euch Rat dunkte, da.s.s ich hier fochte, Mich selber nicht schonte, bis ich euch rettete. 35 Nun will ich, da.s.s mir folgen alle Gottes Holden.

Beschert ist das Hiersein, so lange Christus will.

Will er unsere Hinfahrt, deren hat er Gewalt.

Wer hier mit Kraft Gottes Willen tut, Kommt er gesund davon, ich lohne es ihm; 40 Bleibt er darin, seinem Geschlechte."

Da nahm er Schild und Speer, kraftvoll ritt er, Er wollte die Wahrheit darlegen seinen Widersachern; Da war es nicht sehr lang, er fand die Normannen, Gott sagte er Lob, er sieht, dessen er begehrte. 45 Der Konig ritt kuhn, sang ein heilig Lied, Und alle sangen zusammen: "Kyrie eleison!"[2]

Der Sang war gesungen, der Kampf war begonnen.

Blut schien auf den w.a.n.gen, froh kampften da die Franken, Da focht der Degen jeglicher, keiner so wie Ludwig, 50 Hurtig und kuhn; das war ihm angeboren.

Manchen durchschlug er, manchen durchstach er.

Er schenkte zu Handen seinen Feinden Bitteres Trankes; so weh ihnen stets des Lebens!

Gelobt sei Gottes Kraft! Ludwig ward sieghaft. 55 Und allen Heiligen Dank! Sein ward der Siegkampf.

Heil aber Ludwig, Konig kampfselig!

So bereit wie er stets war, wo irgend des Not war, Erhalte ihn der Herr bei seiner Herrlichkeit!

[Notes: 1: 'It' (the kingdom) atoned for 'that' (the wrath of Christ).

2: ????e ??e?s?? [Greek: Kyrie eleison], Lord have mercy.]

+IX. WALTHARIUS MANU FORTIS+

A Latin poem in Vergilian hexameters, composed about 930 by Ekkehard, a pupil in the monastic school at St. Gall, and afterwards revised by another monk of the same name. It is based on a lost German poem and preserves, with but little admixture of Christian and Latin elements, a highly interesting saga of the Hunnish-Burgundian cycle. The selections are from the translation by H. Althof, in the _Sammlung Goschen_.

_Lines 215-286: Walter and Hildegund plot to escape from Etzel's court._

Siehe, da eilte herab von der Burg des Palastes Gesinde, 215 Freute sich sehr, ihn wiederzusehn, und hielt ihm das Streitross, Bis der preisliche Held dem hohen Sattel entstiegen, Richtet die Frage an ihn,[1] ob gunstig die Sache verlaufen.

Wenig erzahlte er nur, denn mude war er, und trat dann Ein in die Burg und eilte darauf zum Gemache des Konigs. 220 Aber er fand auf dem Wege die einsam sitzende Hildgund Und er sagte zu ihr nach sussem Kuss und Umarmung: "Bringe mir schnell zu trinken, denn mude bin ich und durstig."

Eilig fullte mit Wein sie drauf den kostlichen Becher, Reichte dem Helden ihn dar, der fromm ihn bekreuzte und annahm 225 Und mit der Hand darauf die Rechte der Jungfrau umfa.s.ste.

Schweigend stand sie dabei und sah dem Manne ins Antlitz.

Und es reichte ihr Walter sodann das geleerte Gefa.s.s hin; Wohl war beiden bekannt, da.s.s einst sie verlobt mit einander.

Und er sprach zu der teueren Maid mit folgenden Worten: 230 "Lange erdulden zusammen wir schon das Los der Verbannung Und sind dessen bewusst, was einstmals unsere Eltern uber unser zukunft'ges Geschick mit einander bestimmten.

Was verhehlen wir dies so lange mit schweigendem Munde?"

Aber die Maid, die wahnte, es rede im Scherz der Verlobte, 235 Schwieg ein Weilchen und sagte darauf als Erwiderung dieses: "Warum heuchelt die Zunge, was tief in der Brust du verdammest, Und uberredet der Mund zu dem, was im Herzen du abweist?

Gleich als ware es Schmach, dir solche Verlobte zu freien!"

Drauf antwortete ihr der verstandige Jungling und sagte: 240 "Fern sei, was du geredet!

O wolle nicht falsch mich verstehen!

Kund ist dir, da.s.s ich nie mit verstelltem Herzen gesprochen; Glaube mir nur, es steckt nicht Trug noch Falsches dahinter.

Niemand ist in der Nah', wir sind hier beide alleine.

Wenn ich wusste, du warst mir geneigt mit ergebenem Herzen, 245 Und du wurdest verschweigen die klug ersonnenen Plane, Wollte ich dir entdecken ein jedes Geheimnis des Herzens."

Da nun begann das Madchen, die Kniee des Junglings umfa.s.send: "Alles, wozu du mich rufst, will ich gern, mein Gebieter, erfullen Und will nichts in der Welt vorziehn den wilkommnen Befehlen." 250 Jener darauf: "Mit Verdruss ertrage ich unsre Verbannung Und gedenke gar oft der verla.s.senen Marken der Heimat.

Drum begehre ich, bald zu heimlicher Flucht mich zu rusten.

Lange zuvor schon ware dazu ich imstande gewesen, Doch es schmerzte mich tief, da.s.s allein Hildgunde zuruckblieb." 255 Also redete drauf aus innerstem Herzen das Magdlein: "Was du begehrst, will ich, das ist mein einzig Verlangen.

Drum befiehl nur, o Herr; ob Gluck uns werde, ob Ungluck, Gerne bin ich bereit, es dir zu Liebe zu tragen."

Walter raunte der Maid in das Ohr nun folgende Worte: 260 "Siehe, es trug der Herrscher dir auf, der Schatze zu huten; Drum behalte es wohl und merke es dir, was ich sage: Nimm vor allem den Helm und das Eisengewand des Gebieters, Aus drei Drahten gewirkt, mit dem Zeichen der Schmiede versehen, Wahle auch zwei von den Schreinen dir aus von ma.s.sigem Umfang, 265 Fulle in diese sodann so viel der pannonischen[2] Spangen, Da.s.s du einen zur Not bis zum Busen zu heben vermogest.

Dann verfertige mir noch vier Paar Schuhe, wie brauchlich, Dir die namliche Zahl und lege sie auch in die Truhen, Und so werden dieselben vielleicht bis zum Rande gefullt sein. 270 Heimlich bestelle dir auch bei Schmieden gebogene Angeln: Fische mussen uns Zehrung sein auf dem Wege und Vogel; Vogelsteller und Fischer zu sein, bin ich selber genotigt.

Alles dieses besorge du klug im Verlaufe der Woche.

Nunmehr hast du gehort, was uns auf der Reise vonnoten. 275 Jetzt verkunde ich dir, wie die Flucht wir mogen bereiten: Wenn zum siebenten Mal den Kreislauf Phobus vollendet, Werd' ich dem Konig, der Konigin auch und den Fursten und Dienern Rusten ein frohliches Mal mit aussergewohnlichem Aufwand Und mich mit Eifer bemuhn, durch Getrank sie in Schlaf zu versenken, 280 Bis nicht einer imstande zu merken, was ferner noch vorgeht.

Du magst aber indes nur ma.s.sig des Weines geniessen, Und nur eben bei Tische den Durst zu vertreiben bestrebt sein.

Stehen die anderen auf,[3] so eile zum Werk, dem bewussten.

Aber sobald des Trankes Gewalt dann alle bezwungen, 285 Eilen wir beide zugleich, die westlichen Lande zu suchen."

[Notes: 1: Walter of Aquitaine, who is returning from a battle in which he has put down a rebellion for King Etzel. Walter and Hildegund have lived since childhood as hostages at Etzel's court.

2: Ekkehard conceives the Huns as a ttribe of Pannonia.

3: The 'rising' of the men would be the signal for the women to retire that the drinking-bout might begin.]

_Lines 315-357: The escape._

Gluhender Rausch fuhrt bald in der ganzen Halle die Herrschaft, 315 Und es stammelt das breite Geschwatz mit triefendem Munde; Stammige Recken konnte man schaun auf w.a.n.kenden Fussen.

Also verlangert bis spat in die Nacht das Opfer des Bacchus Walter und zieht zuruck, die nach Hause zu gehen begehren, Bis, von der Macht des Trankes besiegt und vom Schlafe bezwungen, 320 In den Gangen zerstreut, sie alle zu Boden gesunken.

Hatte er preisgegeben das Haus den verzehrenden Flammen, Ware nicht einer den Brand zu entdecken imstande gewesen.

Endlich rief er das Madchen herbei, das teure, und hiess es, Eilig herbeizutragen die langst bereiteten Sachen, 325 Selber zog aus dem Stall er hervor das beste der Rosse, Welches er "Lowe" genannt um seiner Vorzuglichkeit willen; Stampfend stand es und nagte voll Mut an den schaumenden Zugeln.

Als er darauf mit dem Schmuck es umhullt in ublicher Weise, Hangt er die Schreine, mit Schatzen gefullt, dem Ross an die Seiten, 330 Fugt auch Speisen hinzu, nicht viel fur die Lange des Weges.

Und die wallenden Zugel vertraut er der Rechten der Jungfrau, Selber jedoch, von dem Panzer umhullt nach der Weise der Recken, Setzt er den Helm sich aufs Haupt, den rot umwallte der Helmbusch, Schnallt die goldenen Schienen sich drauf um die machtigen Waden, 335 Gurtet sodann an die Linke das Schwert mit der doppelten Schneide, An die Rechte ein zweites dazu nach pannonischer Sitte, Welches mit einer der Seiten allein die Wunden verursacht, Rafft sodann mit der Rechten den Speer, mit der Linken den Schildrand, Und entflieht dem verha.s.sten Land, von Sorge befangen. 340 Aber es fuhrte das Ross, beladen mit Schatzen, die Jungfrau, Die in den Handen zugleich die haselne Gerte dahertrug, Der sich der Fischer bedient, die Angel ins Wa.s.ser zu tauchen, Da.s.s der Fisch voll Gier nach dem Koder den Haken verschlinge; Denn der gewaltige Held war selbst mit gewichtigen Waffen 345 Rings beschwert und zu jeglicher Zeit des Kampfes gewartig.

Alle Nachte verfolgten den Weg sie in Eile; doch zeigte Fruhe den Landern das Licht der rotlich erstrahlende Phobus, Suchten sie sich zu verbergen im Wald und erstrebten das Dunkel, Und es jagte sie Furcht sogar durch die sicheren Orte. 350 Und es pochte die Angst so sehr in dem Busen der Jungfrau, Da.s.s sie bei jedem Gesausel der Luft und des Windes erbebte, Da.s.s sie vor Vogeln erschrak und dem Knarren bewegten Gezweiges.

Ha.s.s der Verbannung erfullte ihr Herz und Liebe zur Heimat.

Dorfern wichen sie aus und mieden das weite Gefilde; 355 Folgend auf dichtbewachs'nem Gebirg dem gewundenen Umweg, Irren mit zagendem Fuss sie durch pfadelose Gebiete.

_Lines 1285-1395: The great fight at the Wasgenstein._[4]

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An anthology of German literature Part 3 summary

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