Collecting Teardrops - novelonlinefull.com
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"Ich denke nicht, das jetzt der richtige Moment dazu ist. Wir machen dort weiter, wo die letzte Stunde beendet hat. Bei der Frage, was eine Gesellschaft für den Nutzen eines Einzelnen hat und wie diese Entstanden ist"
"Meinst du nicht auch, da.s.s diese Frage dazu pa.s.st? Immerhin habe ich meine Informationen aus der Gesellschaft"
"Ihr... meint also das man aus der Gesellschaft Informationen über oder von anderen Personen erhalten kann. Das kann durchaus stimmen. Wie Ihr es ja... durch das... beweist", nervös starrt sie auf sie Buchstaben auf der Seite. Sie kann nicht denken wenn er so nahe an ihr steht und das anspricht. Woher zum Teufel weiß er das sie Philosophie gemocht hat! Das war damals, in der Hochschule. Auch wenn sie nie in irgendwelche Philosophie Stunden oder Clubs gegangen ist. "Also nehme ich mal an das du noch Philosophie magst. Basierend auf deine Antwort"
"Ein bisschen. Aber nicht mehr so sehr"
"Warum hat sich das geändert?"
"Ich-...", Celadë reißt den Kopf zu ihm um, "denke nicht, da.s.s das zum Thema beiträgt" "Ich schon. Alles Teil einer Gesellschaft"
"Dürfte ich um eine Erklärung bitten?"
"Na ja, Philosophie ist aus der Gesellschaft entstanden. Gäbe es keine Gesellschaft, so würde auch Philosophie in dem Sinne nicht existieren. Also frage ich mich, wie man an Philosophie nicht mehr interessiert sein kann, wenn Philosophie mehr oder weniger die Frage nach dem Sinn des Lebens und der Elfen ist", Celadë hält einen Moment inne. Mit so eine Konter hat sie nicht gerechnet. "Uhm... Ich beschäftige mich nicht mehr damit. Heißt aber nicht, das mir das nicht gefällt. Und außerdem kann Philosophie auch existieren wenn keine Gesellschaft existiert"
"Kann sie das? Oder wird das einfach nur Frage nach dem Leben genannt?"
"Ich... Was?", der Prinz schlendert zum Schreibtisch und lehnt sich daran an. "Die Gesellschaft hat Philosophie ihren Namen gegeben. Davor hatten Elfen die gleichen Fragen, doch keinen Namen dafür. Die Gesellschaft, und Elfen, die die gleichen Fragen hatten, haben diesen Fragen einen Namen gegeben", sprachlos starrt sie ihn an. Der Unterschied zwischen jeden Tag Philosophie und vor zwei Jahren Philosophie ist deutlich bemerkbar. Sie hat keine Change gegen ihn. Mal wieder. "Deshalb frage ich dich nochmal, warum hast du Philosophie aufgegeben? Du hast doch immer mit deiner Freundin darüber geredet", Celadë weitet die Augen. Stalkt er sie oder woher weiß er das? "Woher weißt du das?", sie kneift ihre Augen zusammen und gibt ihm einen drohenden Blick. "Denk nach wer ich bin. Dann weißt du es", grinst er nur und setzt sich auf den Schreibtisch. "Ich... finde Philosophie immer noch interessant... nur habe ich jetzt andere Interessenten. Und Pflichten die ich erfüllen muss"
"Die die von der Gesellschaft aufgelegt wurden?"
"Nein. Die ich mir selbst aufgelegt habe", erstaunt legt der Prinz den Kopf zur Seite. Wie ein Welpe sieht er sie mit großen Augen an. "Ich hätte schwören können...", murmelt er vor sich hin, "Welche Aufgaben hast du dir aufgelegt?"
"Aufgaben, die Euch zur Abwechslung nichts angehen. Persönliche Dinge...", brummend wiegt er den Kopf hin und her. Jetzt ist sie diejenige, die stur ist. "Darf ich Euch etwas fragen?"
"Hm?"
"Wer hat Euch den t.i.tel eines Prinzen gegeben?"
"Man kriegt nicht den Ti-"
"Die Gesellschaft. Denn ohne ihr, würde kein Bedarf an Gesetzen, Regelungen und einen Anführer bestehen", der verdutzte Ausdruck verschwindet schnell und wird zu einem hinterhältigen Lächeln. "Ach, ist das so?", der Prinz spring vom Tisch und geht langsam auf ihr zu. "Bin ich mir sehr sicher", er umkreist sie und zwingt sie langsam Richtung Wand zu laufen. "Und warum bist du dir so sicher?", keine Antwort von Celadë. Nur ein fester Blick. Der Prinz bewegt sich weiter auf ihr zu, die Lücke zwischen den Beiden weiter kleiner werdend. Von der unangenehmen Nähe bewegt sich Celadë wieder Richtung Wand. Ihre Knie geben langsam wieder unter ihr nach. Erst wie sie mit dem Rücken an der Wand steht, merkt so was er vor hat. "Du wirst niemals-!"
"Das habe ich schon lange", mit einem kühlen Ausdruck stellt er sich vor ihr und schneidet jeden Fluchtweg ab. Mit einer letzten Hoffnung aus dieser Situation doch herauszukommen, starrt sie ihn mit einem halb ernsten Blick an. Sein grinsen bleibt aber weiterhin unverändert. "La.s.s mich-", sie versucht ihn weg zu schubsen, doch er packt davor ihre Hand und presst sie über ihr an die Wand. "Nicht machen...", seine feste Stimme wird zu einem sanften, fast spielerischen, flüstern. "Du wirst niemals damit durchkommen. Weiß du das? Dein Vater wird dich sow-", der junge Mann hört aber nicht auf ihr. Er beugt den Kopf zur ihr runter, stoppt kurz vor ihren Lippen. Sein heißer Atem auf ihren Lippen lässt sie verrückt werden. Nur noch wenige Millimeter sind ihre Lippen voneinander getrennt. Celadë kann eine Hitzewelle in ihren Körper ansteigen fühlen. Ihr Herzschlag in ihren Ohren. Mit einem schweren schlucken setzt sie nochmal zum Reden an, was aber direkt unterbunden wird, wie der Prinz sich weiter annähert. Ohne seine Lippen direkt zu fühlen, kann sie seine Umrisse fühlen. Sie kann sich nur vorstellen wie weich sie sein müssen. Mit aller Kraft kämpft sie gegen das Verlangen, die letzten Millimeter zu seinen Lippen zu schließen. Noch einmal versucht sie vergeblich ihn loszuwerden. Doch auch ihre andere Hand endet über ihren Kopf. Das Klopfen an der Tür empfindet sie als Erlösung. Keine Ahnung wer das ist, aber diese Person ist ihr Lebensretter. Ein kurzen Moment bleibt er versteinert stehen, grinst aber danach. Eine Welle aus Adrenalin schießt durch ihren Körper als sie die leicht spitzen Zähne fühlt. "Nochmal großes Glück gehabt, nicht?", seine Stimme weiterhin mit diesem spielerischen Unterton. Das bleibt aber nicht lange, denn er stößt sich von der Wand ab und lässt sie los. "Was gibt es?", noch geschockt folgt sie dem Gespräch nicht. So nahe war sie noch nie jemanden gekommen. Sie muss einen Erbärmlichen Eindruck machen mit ihrem roten Gesicht, geschockten Ausdruck und der untergebenen Haltung. So sehr, das der Prinz den Blick der Person von ihr weg hält. Wie ein Schutzschild steht er vor ihr. Sie weiß nicht ob sie ihm danken oder ha.s.sen soll. Für beides.